Liebe Mitglieder,

wirklich beeindruckend, wie unsere schöne Stadt ständig im Wandel bleibt. Vor allem rund um die Elbe ist seit Jahrzehnten eine Menge los! In dieser Ausgabe gehen wir deshalb auf Spurensuche in der HafenCity, um anhand von Baulichem und Menschlichem zu zeigen, welche Rolle die Genossenschaften beim Entstehen und Erblühen neuer Quartiere einnehmen. So viel dürfen wir vorab verraten: eine wichtige.

Zum Leben in Hamburg gehört aber zum Glück auch das Naturnahe, Unverbaute: Wir haben die interessantesten und idyllischsten Bauernhöfe der Umgebung für Sie zusammengestellt, falls Ihnen und Ihrer Familie am Wochenende der Sinn nach Entschleunigung steht.

Viel Spaß bei der Lektüre und einen hoffentlich goldenen Herbst wünscht Ihnen

Charlotte Knipping & Julia Eble
Redaktionsteam „bei uns“
redaktion@schiffszimmerer.de

Inhalt

Hamburger Grün
Der Wilhelmsburger
Inselpark

Meldungen
Neues aus Hamburg und von den Genossenschaften

Vermischtes
Einstellung Printmagazin,
neues Aufsichtsratsmitglied
im Interview, 150. Jubiläum

Neubau und
Groß
instandhaltung

in Ohlsdorf und Schnelsen

Genossenschaftliches
Leben in der HafenCity

Zu Besuch in Hamburgs Vorzeigequartier

Klare Worte
bgfg-Vorstand Peter Kay über den Zusammenhang von Klimaschutz und bezahlbarem Wohnen

Hamburg grafisch
Die prägnantesten
Türme der Stadt

Ab aufs Land!
Die schönsten
Ausflugsbauernhöfe

Anmeldung zum
Weihnachtsmärchen

Die Bremer Stadtmusikanten

Knobeln und gewinnen
Rätselspaß für die ganze
Familie

Fantasie? Angeregt!
Wie aus einer anderen Welt: eigentümliche Skulptur auf dem Spielplatz Wüstenwelle.

Reif für die Insel

Klettern, planschen, entdecken: Der Wilhelmsburger Inselpark gilt als besonders familienfreundlich und ist auch für Festlandhamburger eine Reise wert.

Wilhelmsburg – das ist nicht nur ein lebhafter, von Wasser und Grün geprägter Stadtteil des Hamburger Bezirks Mitte, sondern mit 35 Quadratkilometern auch die größte europäische Binneninsel! Sehr passend also, die Namensgebung des Wilhelmsburger Inselparks. Die großzügige Grünanlage ist außerdem eine der jüngsten Hamburgs: Das Areal wurde zur Internationalen Gartenschau 2013 geplant und errichtet; im Anschluss an die IGS öffneten sich die Tore des Inselparks dann dauerhaft und für alle. Eine absolute Bereicherung fürs Quartier, denn er punktet mit vielfältigen Angeboten für die ganze Familie: Allein fünf Spielplätze gibt es, darunter einen, auf dem Wasser eine besondere Rolle spielt. Und wem die saftigen Wiesen, die Grillgelegenheiten und das charmante Terrassenrestaurant zu beschaulich sind, der findet hier auch actionreichere Freizeitwerte. Neben einem Hochseilgarten und verschiedenen Sportplätzen begeistert ein drei Kilometer langer Wasserlauf Besucherinnen und Besucher. Auf diesem einzigartigen Rundkurs durchs Grüne lässt sich auf eigenen oder geliehenen Kanus, Tretbooten und dergleichen das Inselflair auskosten, und an warmen Spätsommertagen erfrischt nichts mehr als die Nähe zum kühlen Nass. Im Frühling, Herbst und Winter lohnt es sich, das kulturelle Angebot im Auge zu behalten. Es spiegelt den Spirit des Stadtteils wider, der seit über einem Jahrzehnt zu den zukunftsweisendsten Hamburger Quartieren gehört. Für alle Festlandbewohner ist das grüne Herz Wilhelmsburgs am besten mit den S-Bahn-Linien S3 und S5 über die Station Wilhelmsburg zu erreichen. Und damit immer näher, als man denkt!

Auf großer Fahrt
Der Inselpark lässt sich auch per Boot durchqueren.

Hamburger Helden

Musik ist für alle da

Wie traurig wäre es, wenn die Lebenssituation der Eltern Kinder davon abhielte, ihre Liebe zu Instrumenten zu entdecken? Die Initiative JeKi (Jedem Kind ein Instrument) baut Barrieren ab und ermöglicht Kids das Erleben von Orchesterinstrumenten. Das Programm ist einzigartig in Deutschland, seit den Sommerferien sind noch mehr Schulen mit von der Partie.

Zahlen erzählen

So heizt ­ Hamburg

Der Anteil fossiler Energieträger wie Erdgas und Öl in unserer Stadt sinkt. Derweil steigen dieAnteile von Fernwärme und Strom – auf einen theoretisch erfreulichen Anteil von 40,7 Prozent …

358.000

der gut eine Million Hamburger Wohnungen werden derzeit mit Gas beheizt. 2019 waren es noch 364.000. Das Durchschnittsalter der Gaszentralheizungen liegt bei 11,3 Jahren

544.000

Hamburger Wohnungen wurden im Jahr 2023 mit leitungsgebundener Wärme versorgt. Der Anteil von Kohle bei der Produktion von Fernwärme liegt allerdings derzeit immer noch bei 69 Prozent.

15 Jahre

alt ist in Hamburg im Durchschnitt eine Heizung. -Am ältesten sind Ölheizungen mit durchschnittlich 21,4 Jahren. Damit gehören Hamburgs Ölheizungen zu den ältesten in Deutschland.

klingt kompliziert?

Die CO2-Abgabe

ist eine Abgabe auf den Ausstoß von Treibhausgasen – insbesondere Kohlendioxid (CO2) –, der durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Heizöl, Erdgas und Kohle entsteht. Je geringer die CO2-Emission ist, desto geringer ist die entsprechende Abgabe: Bei einer ausschließlich mit Solarstrom betriebenen Wärmepumpe läge sie bei null Euro. Weniger einfach ist die Rechnung für Mieter und Vermieter, deren Gebäude mit Fernwärme versorgt werden. Sie sind abhängig vom Energiemix bei der Produktion von Fernwärme. Je höher dabei der Anteil von Kohle oder anderer fossiler Energieträger ist, desto höher ist die CO2-Abgabe. In Hamburg liegt der Kohleanteil bei der Fernwärme derzeit bei 69 Prozent, was eine verhältnismäßig hohe Abgabe verursacht. 2023 wurde ein Zehn-Stufen–Modell eingeführt, nach dem die CO2-Abgabe für Raumwärme einschließlich Warmwasser zwischen Mieter und Vermieter aufgeteilt wird. Die Aufteilung basiert auf dem energetischen Zustand des Gebäudes, dem Verbrauchsverhalten der Nutzer und der CO2-Last des Energieträgers.

Ausführliche Informationen finden Sie hier.

Leben

Foto: Rawpixel – istockphoto.com

Auf www.schiffszimmerer.de zeigt Ihnen unser Flussdiagramm viele Wege aus der Einsamkeit und wie Sie anderen Menschen helfen können. Sie finden es in der Rubrik „Hilfe zur Selbsthilfe“. Teilen erwünscht!

Einsamkeit? Nicht mit uns!

In Hamburg engagieren sich Initiativen, Vereine und nicht zuletzt die Genossenschaften dafür, dass niemand sich vergessen fühlen muss.

Für neue Freunde ist es nie zu spät

Malen oder Musizieren, Schreibwerkstatt, Spielenachmittag, Ausflüge mit der Elektro-Rikscha … Der gemeinnützigen Unternehmergesellschaft Oll Inklusiv fallen, unterstützt von Spenden, Ehrenamtlichen und Kooperationspartnern, immer neue tOlle Vernetzungsmöglichkeiten für Menschen über 60 ein. Sie möchten teilnehmen oder mithelfen? Mehr Infos unter oll-inklusiv.de

Auf gute Nachbarschaft

Eine wunderbare Möglichkeit, sich niedrigschwellig und lokal mit anderen zu vernetzen und der Langeweile den Kampf anzusagen, sind die vielen genossenschaftlichen Nachbarschaftstreffs und -Cafés. Sie können zum Beschnuppern bei einem Stück Kuchen vorbeikommen, eine Lesung oder einen Kurs besuchen – je nachdem, welche Art der Gesellschaft Ihnen am angenehmsten ist. So werden aus Nachbarn im Nu Freunde, und auch Hilfsangebote untereinander wie Einkaufen oder Kinderbetreuung lassen sich hier super koordinieren. Informieren Sie sich in Ihrem Nachbarschaftstreff vor Ort oder sprechen Sie unsere Quartiersentwicklung an.

Soforthilfe zu Hause

Mit Corona fing es an: Vier praktizierende Coaches gründeten die gemeinnützige UG Redezeit für dich, um ehrenamtlich den Auswirkungen der Pandemie entgegenzuwirken. Inzwischen hören über 350 Coaches, Expertinnen und Experten aus den Bereichen Therapie und Mental Health kostenlos zu, wenn jemand Rat oder Seelsorge braucht – oder einfach mit jemandem reden möchte. Ihnen fehlt die Kraft oder Motivation für den Schritt nach draußen? Solche Gesprächsangebote können der erste Schritt zu neuen Perspektiven sein. Mehr Infos unter virtualsupporttalks.de

Events

Saisonhighlights rund ums Ernten und Genießen

Herbstliche Fülle im Wilhelmsburger Inselpark

Am besten lernt sich’s doch, wenn zum Schluss leckere Belohnungen winken! In ihrem VHS-Kurs „Erntezeit im Inselpark: Wildkräuter und Früchte für die Küche“ führt Maria Poggendorf-Göttsche ins Thema ein und öffnet den Blick für die saisonalen Besonderheiten des regionalen Erntespektrums. Mehrere Termine im September, Infos unter vhs-hamburg.de

Entdecke das Eichhorn in dir!

Taschengeld aufbessern, sich an der frischen Luft bewegen, Tieren helfen? Klingt doch super! Am 12. Oktober von 9 bis 12 Uhr können an der Sammelstation auf dem Parkplatz des Wildparks Schwarze Berge Kastanien und Eicheln abgegeben werden. 10 Cent gibt’s pro sauberem Kilo einzusacken.

Farbenfroh und festlich durch die Vierlande

Wussten Sie, dass wir im Hamburger Stadtgebiet den größten Erntedankumzug des Nordens vorweisen können? Am 6. Oktober werden voraussichtlich wieder jede Menge bunt geschmückte Wagen, Trecker und Kutschen durch Kirchwerder ziehen. Jedes Jahr beteiligen sich viele Vereine und Gruppen in Kos-tümen, Trachten und Uniformen am Umzug und lassen die Erntedank-Tradition in neuem Glanz erstrahlen.

Foto: R.-Andreas Klein – stock.adobe.com

2023 waren es über 60 Gruppen, davon 30 mit geschmückten Wagen. Nicht verpassen!

Foto: Bertold Fabricius

Auf geht’s!
Einige Mitarbeitende laufen schon seit 20 Jahren mit. Teamspirit und guter Zweck beflügeln alle.

Benefiz

Einer der schönsten Tage des Jahres

Spaß, Sport und Solidarität treffen sich beim HafenCity Run

Wer zu denen gehört, die die HafenCity als „neuen“ Stadtteil wahrnehmen, der hat einerseits recht, denn das Quartier ist nach wie vor im Entstehen – andererseits wird es ihn wundern zu hören: Der HafenCity Run ist nun schon 22 Jahre alt! Erstmals wurde er 2002 ausgerichtet, auch „um den Hamburgern und Hamburgerinnen den damals noch unbekannten Stadtteil anlässlich des ersten Spatenstichs dort vorzustellen“, so das „Hamburger Abendblatt“ zum 20. Geburtstag. Die Strecke ändert sich jedes Jahr ein bisschen und ist so immer eine Panoramaroute entlang der spannendsten Neuentwicklungen. Im Vordergrund steht aber der wohltätige Zweck: Charity-Partner ist der Hamburger Abendblatt hilft e. V., der mit den Spendengeldern gemeinnützige Kinder- und Jugendprojekte in der Hansestadt Hamburg fördert. Die vier Kilometer mit anschließendem Fest nahe der Ziellinie schaffte auch der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e. V. schon zum 22. Mal. Und die Stimmung war wie jedes Jahr einmalig. Waren Sie auch zum Jubeln da? Wenn nicht: 2025 kommt bestimmt!

Straßengeschichten

Neues Leben am Fluss

Als längste und grünste Promenade der HafenCity sorgt der Kirchenpauerkai seit seiner offiziellen Eröffnung 2023 dafür, dass sich das Quartier auch an dieser Stelle endlich von seiner schönsten Seite zeigen kann: der Wasserseite. Liefen Interessierte bis dato noch etwas ratlos zwischen Staub und Bauzäunen herum, um einen Blick auf den Kleinen Grasbrook gegenüber zu erhaschen oder die Fahrradtour nach Entenwerder oder auf die Veddel für eine Pause am Wasser zu unterbrechen, ist die Flaniermeile nun als wichtiges Stück Lebensqualität frei zugänglich. Gemütliche Bänke gibt es, begrünte Flächen voller Biodiversität und einen besonders hübschen Spiel- und Sportplatz. Was aber die wenigsten wissen: Der Name ist keine merkwürdige Wortneuschöpfung, sondern erinnert an einen der wichtigsten Politiker Hamburgs! Gustav Heinrich Kirchenpauer wurde 1868 zum Ersten Bürgermeister gewählt, befasste sich leidenschaftlich mit Handelspolitik, überwarf sich im Bundesrat mit Otto von Bismarck, legte den Grundstein für die Hamburger Uni und starb 79-jährig am Schreibtisch bei der Arbeit. Sein Markenzeichen beziehungsweise das seiner Zeitgenossen im Amt: die gefältelte Halskrause (siehe oben). Im Gedenken an ihn wird wieder einmal klar: Erfolgreiche Stadtplanung braucht mutige Menschen mit Visionen.

Service

Foto: Nejron Photo – stock.adobe.com

Kennen Sie diese Kinos?

Perlen der Hamburger Kulturlandschaft, die Ihre Unterstützung verdienen

Freundliches Flimmern in Bergedorf

Klein, aber fein: Das Hansa Filmstudio in der Alten Holstenstraße bietet nicht nur ein super Programm, sondern auch ein gastronomisches Angebot – und derzeit jeden Donnerstag zwischen 14 und 16 Uhr einen Tanztee mit DJ! Super zum Nachbarschaftsplausch. bergedorf-kino.de

Zelluloid-Nostalgie im Hamburger Westen

Das Blankeneser Kino ist nicht nur sehr hübsch, sondern auch ein Muss für Fans von Klassiker-Filmnächten: In der Reihe „Filmclub“ schauen Humphrey Bogart, Audrey Hepburn und andere Stars des Old Hollywood an der Elbe vorbei. blankeneserkino.de

Cooles Kollektiv auf St. Pauli

Schnell ist man dran vorbeigegangen, aber ein Blick ins Programm fördert Spannendes zutage! Das B-Movie–Kino in der Brigitten-straße wird ehren-amtlich organisiert und hat im Kiez schon viele Verwerfungen überstanden – es besteht seit 1987! Ein Eintrittspreis ab vier Euro, viele kostenlose Veranstaltungen und der Anspruch auf Werbefreiheit machen das Kino zur besten Adresse für Filmfans, die Lust auf Produktionen sehr weit jenseits des Mainstreams haben. Blockbuster sucht man hier vergeblich. b-movie.de

 

Senioren
Selbstbestimmt leben in jedem Alter

Immer beliebter, immer besser:
Service-Wohnen

Foto: monkeybusinessimages – istockphoto.com

Die eigenen vier Wände
möchten die meisten von uns behalten, solange es geht.

Altersgerechtes Wohnen bedeutet heute mehr als früher. Wohnungen und deren Umfeld müssen so gestaltet sein, dass sie den speziellen Anforderungen älterer Menschen entsprechen – das beinhaltet barrierefreie Zugänge, breite Türen für Rollstühle, ebenerdige Duschen und rutschfeste Böden. Aber auch die soziale Komponente steht im Fokus: Gemeinschaftsräume und Begegnungsstätten fördern den Austausch, regen zur selbstbestimmten Gestaltung des Alltags an und verhindern Vereinsamung.

Die Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften haben diese Bedürfnisse schon lange erkannt und bieten Wohnformen an, die zusätzlich zu den baulichen Anpassungen auch umfangreiche Serviceleistungen beinhalten. Diese reichen von hauswirtschaftlichen Dienstleistungen über Mahlzeitenservice bis hin zu Pflegeleistungen. Ziel ist es, den Bewohnern ein komfortables, aktives Leben in der vertrauten Umgebung zu ermöglichen, auch wenn der Unterstützungsbedarf wächst.

Häufig gehören zum Angebot ein Notrufsystem, das rund um die Uhr besetzt ist, und regelmäßige Gesundheitschecks. Zusätzlich werden Freizeitaktivitäten und gemeinschaftliche Veranstaltungen angeboten, die das soziale Miteinander stärken. Einkaufsservices, Reinigungsdienste und ambulante Pflegedienste stehen ebenfalls zur Verfügung – Kooperationen mit Service-Unternehmen und sozialen Trägern stellen ein umfangreiches Betreuungsangebot sicher. Welche Leistungen man wann in Anspruch nehmen will, ist meist modular entscheidbar. Es können also über die Jahre mehr und mehr Leistungen dazugebucht werden. Dabei ist auch die psychologische Komponente mitgedacht – schließlich wollen die meisten von uns sich mit den individuellen Herausforderungen des Alterns allmählich vertraut machen und nicht in eine „One fits all“-Schublade gesteckt werden.

Mit unseren sozialen Kooperationspartnern unterstützen wir Sie in unterschiedlichen Lebenslagen – informieren Sie sich auf unserer Website oder bei unserem Quartiers- und Freiwilligenmanagement!

Mitgliedermagazin

Die „bei uns“­ drucken wir
bald nur noch­ auf Wunsch!

Mit dieser Herbstausgabe erhalten Sie noch insgesamt viermal die „bei uns“ als Printmagazin – entweder durch Einwurf unserer Hausverwalter oder per Post. Der Umwelt zuliebe und aufgrund Ihrer Rückmeldungen aus der Mitgliederbefragung werden wir ab August 2025 unser Magazin nur noch auf Wunsch drucken. 

Sie wünschen sich weiterhin eine Printausgabe?

Bitte melden Sie sich bis spätestens zum 30. Juni 2025 per E-Mail an redaktion@schiffszimmerer.de oder telefonisch unter 040 63800-165.

Sie lesen lieber unser Online-Magazin und möchten über jede neue Ausgabe per E-Mail informiert werden? Mit dem
Relaunch unserer Website (voraussichtlich ab September 2024) können Sie sich für unseren Mitgliedermagazin-Newsletter anmelden. Was Sie dafür tun müssen, erfahren Sie dann in der nächsten Winterausgabe oder auf unserer Website. Schauen Sie regelmäßig vorbei!

Bild: Design Visual Identities,

Unser Film zum Umzug

Das neue Haus der Genossenschaft

Foto: Daniel Sumesgutner,

N

ach über 60 Jahren haben wir im Februar unser Bürogebäude an der Fuhle verlassen und sind in den Rübenkamp 240 umgezogen. Wie war der Umzug? Wie geht es unseren Mitarbeitenden? Und was erwartet uns am neuen Standort?

Diese spannenden Fragen haben wir in einem kurzen Film festgehalten: Diesen finden Sie auf unserer Website in der Rubrik Aktuelles oder direkt über diesen Link.

Viel Spaß beim Anschauen!

Neu sind der Aufsichtsrat und die Wahlordnung

Vertreterversammlung im eigenen Haus

Bild: Daniel Sumesgutner,

Am 13. Juni fand unsere diesjährige ordentliche Vertreterversammlung statt. Zum ersten Mal seit mehr als 60 Jahren waren wir nicht nur Organisator, sondern auch Gastgeber der Versammlung in unserem eigenen Haus. 113 Vertreterinnen und Vertreter kamen zu uns, um die nach unserer Satzung erforderlichen Beschlüsse zu fassen.

Sie stellten den Jahresabschluss fest und beschlossen die Auszahlung einer Dividende von 4 Prozent auf berechtigte Geschäftsguthaben.

Nachdem sie dem Vorstand und Aufsichtsrat ihre Entlastung erteilt hatten, wählten die Vertreterinnen und Vertreter drei neue Aufsichtsratsmitglieder. Für eine Amtszeit von drei Jahren wiedergewählt wurden Meike Grimm und Oliver Thiele-Lorenzen. Neu im Aufsichtsrat ist Dr. Yannick Saalberg (Neustadt). Thomas Studemund ist nach drei Jahren aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Für die geleistete Arbeit bedanken wir uns herzlich und wünschen ihm weiterhin alles Gute.

Gleich nach der Versammlung konstituierte sich der neue Aufsichtsrat: Vorsitzer bleibt Arne Brügmann, sein Stellvertreter bleibt Oliver Thiele-Lorenzen. Dem Prüfungsausschuss gehören Arne Brügmann, Meike Grimm und Anita Winkler-Bondartschuk an. Die Mitglieder des Ausschusses für Bau, Technik und Nachhaltigkeit sind Dirk Burmester, Britha Krause, Dr. Yannick Saalberg und Oliver Thiele-Lorenzen. Und im Ausschuss für Wohnungs- und Mitgliederangelegenheiten arbeiten Sonja Meersmann, Dan Stieper und Oliver Thiele-Lorenzen mit.

 

Unsere Vertreterinnen und Vertreter genehmigten eine neue Wahlordnung.

Diese ist Bestandteil unserer Satzung und steht zur Ansicht auf unserer Website für Sie bereit.

Sie möchten wissen, was unser Vorstand und Aufsichtsrat auf der Vertreterversammlung berichtet haben?

Lesen Sie unseren Geschäftsbericht für das Jahr 2023. Sie finden ihn wie gewohnt unter
www.schiffszimmerer.de

Dürfen wir vorstellen?

Neu im Aufsichtsrat:
Dr. Yannick Saalberg

Foto: privat

Redaktion: Herr Saalberg, Sie leben seit Ihrer Geburt in unserer Genossenschaft. Wie hat diese Erfahrung Ihr Engagement geprägt?

Dr. Yannick Saalberg: Ich bin in der Genossenschaft groß geworden, habe mein ganzes Leben in den Wohnanlagen am Hamburger Hafen verbracht und kenne dadurch viele unserer Mitglieder persönlich. Auch deshalb habe ich vor einigen Jahren gerne das Amt des Vertreters übernommen. Es war eine sehr schöne Aufgabe, die mich mit unserer Gemeinschaft verbunden hielt.

Redaktion: Was hat Ihnen an der Rolle des Vertreters besonders gefallen?

Dr. Yannick Saalberg: Der Zeitaufwand war überschaubar. Wir Vertreter und Vertreterinnen haben uns etwa alle zwei Monate getroffen und kleinere und größere Veranstaltungen für unsere Wohnanlage organisiert, wie Aktionen für Kinder, das Sommerfest oder einen Flohmarkt. Niemand von uns war allein, jeder konnte flexibel helfen, je nachdem, wie es die Zeit erlaubte.

Redaktion: Sie waren zuletzt als Kassenwart tätig. Wie haben Sie diese Aufgabe erlebt?

Dr. Yannick Saalberg: Das war für mich neben meiner Berufstätigkeit bei einem großen Halbleiterkonzern ideal, da ich die Aufgabe flexibel ausführen konnte, wann es zeitlich für mich persönlich passte.

Redaktion: Die Zeit als Vertreter liegt jetzt hinter Ihnen. Was hat Sie dazu bewogen, nun ein Aufsichtsratsmandat anzustreben?

Dr. Yannick Saalberg: Die Zeit als Vertreter möchte ich nicht missen, da man mit vielen Menschen in Kontakt kommt und erfährt, was sie bewegt. Durch die Teilnahme an der jährlichen Vertreterversammlung, unserer einzigen Pflichtaufgabe als Vertreter, konnte man die Genossenschaft gut mitgestalten und viel aus dem Unternehmen mitbekommen. Letztes Jahr, nach der Vertreterversammlung, kam mir die Idee, im nächsten Jahr für den Aufsichtsrat zu kandidieren. Damals fiel mir auf, dass technisches Know-how, Digitalisierungskompetenzen sowie im Allgemeinen jüngere Personen mit einer kritischen, aber gleichzeitig lösungsorientierten Persönlichkeit dort noch stärker vertreten sein sollten.

Redaktion: Der Zeitaufwand für diese Rolle ist jedoch deutlich höher. Was hat Sie trotzdem motiviert?

Dr. Yannick Saalberg: Mir war bewusst, dass der Einsatz mehr Zeit erfordern würde, aber die Genossenschaft und ihre Mitglieder sind mir das wert. Es ist auch eine Aufgabe, an der ich sicherlich persönlich wachsen werde. Als Ingenieur kann ich meine Expertise besonders gut in den Ausschuss für Bauen, Technik und Nachhaltigkeit einbringen. Der Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Genossenschaft liegt mir sehr am Herzen.

Gemäß Satzung wählen wir alle fünf Jahre unsere Vertreterversammlung neu. Im Jahr 2025 ist es wieder so weit. Ab Januar 2025 können Sie sich offiziell als Kandidat oder Kandidatin aufstellen lassen. Weitere Informationen zur Vertreterwahl finden Sie hier:  

Bild: Format Design Visual Identities

150 Jahre Schiffszimmerer-Genossenschaft

Kindermitgliedschaften im Jubiläumsjahr

I

m nächsten Jahr feiert unsere Genossenschaft ihr 150-jähriges Jubiläum und das möchten wir mit Ihnen feiern. Über die geplanten Veranstaltungen werden wir Sie bald informieren.

Im Jubiläumsjahr werden wir den Kindern und Enkelkindern unserer Mitglieder die einmalige Möglichkeit bieten, Mitglied unserer Genossenschaft zu werden. Ein entsprechender Antrag ist voraussichtlich im Zeitraum von April bis Mitte Dezember 2025 möglich. Ihr Kind oder Enkelkind können wir nur bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres aufnehmen und für die Zeichnung der Anteile gilt die aktuelle Beschränkung von maximal 10 Anteilen (vier Pflichtanteile und maximal sechs weitere freiwillige Anteile).

Wichtig: Bitte sehen Sie aktuell von Rückfragen ab – voraussichtlich ab April 2025 nehmen wir Ihre Kinder und Enkelkinder auf. Was Sie im nächsten Jahr dafür tun müssen, teilen wir Ihnen rechtzeitig mit.

Genossen­schaften – 150 Jahre im Dienst
der Menschen!

E

ine Genossenschaft fördert das Wohl ihrer Mitglieder und wird durch die Solidarität aller getragen. Warum das so ist und welche Entwicklungen insbesondere Hamburg geprägt haben, erläutert uns Markus Bassermann, Mitarbeiter des Genossenschaftsmuseums. In seinem gut halbstündigen Vortrag beleuchtet er die Anfänge der Genossenschaften und verfolgt deren Entwicklung anhand von Fotos, Bildern und Geschichten. Im Anschluss gibt es Zeit für Fragen und einen kleinen Imbiss.

Wir freuen uns darauf, Sie mit diesem informativen
Vortrag für die Idee der Genossenschaft zu begeistern.

Wann:
10.
Oktober 2024, 18 bis 19:30 Uhr

Wo:
Schiffszimmerer-Genossenschaft eG,
Rübenkamp 240

Engagement

Feste feiern ist immer schön und gelingt, wenn viele helfende Hände Zeit und Freude investieren. Durch die tatkräftige Arbeit von Vertreterinnen, Vertretern und vielen Ehrenamtlichen werden die Sommerfeste immer wieder ein wunderbarer Ort der nachbarschaftlichen Begegnung – dafür danken wir Ihnen herzlich!
Eine Veranstaltungsübersicht finden Sie auf unserer Website.

Mitgliederbefragung 2023 – Die Ergebnisse

Weiterempfehlungs-
bereitschaft
von 99 %

Im Jahr 2023 haben wir die bei uns wohnenden Mitglieder befragt, wie wir uns aus ihrer Sicht verbessern können. In Zusammenarbeit mit dem Befragungsunternehmen AktivBo wurden insgesamt 8.815 Fragebögen per Post versandt, von denen wir 3.537 Rückmeldungen erhielten – eine beachtliche Rücklaufquote von 40,4 Prozent.

Foto: Jörg Stöber

D

ie große Mehrheit von Ihnen wohnt gern bei der Schiffszimmerer-Genossenschaft. So liegt die Weiterempfehlungsbereitschaft unserer Mitglieder bei 99 Prozent. Sie fühlen sich sehr wohl in Ihren Wohnungen und sind sehr zufrieden mit der Gestaltung unserer Außenanlagen und dem Zustand unserer Kinderspielplätze.

Die Umfrageergebnisse zeigen jedoch auch Bereiche auf, in denen Sie sich Verbesserungen wünschen. Dazu gehören praktische Alltagsthemen wie die Reinigung der Treppenhäuser, Keller, Dachböden und Müllstellplätze sowie die angespannte Parkplatzsituation für Autos und Fahrräder. Auch unser Mitgliederservice wurde kritisch betrachtet, insbesondere die Erreichbarkeit Ihrer Ansprechpersonen und die Reaktionszeiten auf Ihre Anliegen. Zudem möchten Sie intensiver informiert werden, wenn Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen für Ihre Häuser geplant sind.

Von Kleininstandhaltung zu
größeren Maßnahmen

Seit den ersten Ergebnissen im vergangenen Jahr hat sich eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller Abteilungen intensiv mit Ihren Rückmeldungen auseinandergesetzt. Dabei wurden über 800 Verbesserungsmaßnahmen entwickelt, von kleinen bis hin zu großen. Schnell umsetzbare Wünsche im Bereich der Kleininstandhaltungen, wie der Austausch defekter Leuchtmittel, wurden bereits durch unsere Hausverwalter erfüllt.

Für die größeren Herausforderungen brauchen wir mehr Zeit. Um unsere Erreichbarkeit und die Rückmeldungen auf Ihre Anfragen sowie die Information zu geplanten Maßnahmen zu verbessern, sind Anpassungen in unserer Organisation und eine stärkere Digitalisierung unserer Arbeitsprozesse erforderlich. 

Anfang des Jahres haben wir das Ressort IT & Unternehmensentwicklung unter der Leitung unseres Prokuristen Norman Motl geschaffen. Mit Unterstützung des auf die Wohnungswirtschaft spezialisierten Beratungsunternehmens New Bricks erarbeiten wir bis Ende des Jahres eine passende Digitalisierungsstrategie, die wir anschließend umsetzen werden.

Die Ergebnisse unserer
Mitgliederbefragung finden Sie hier:

Weiterentwicklung des­ Quartiers Rübenkamp

Abbruch und Neubau in der Steenkoppel

Ende  des Jahres ziehen unsere Wohnungsnutzer der im Carpserweg, Zwanckweg und Böckelweg liegenden Häuser aus, die im Süden unmittelbar an die Steenkoppel grenzen. Die insgesamt vier Gebäuderiegel werden Anfang des kommenden Jahres abgebrochen und durch moderne Neubauten ersetzt. Diese werden sich von den in den letzten Jahren bereits neu gebauten Abschnitten im Quartier Rübenkamp voraussichtlich dadurch unterscheiden, dass sie fünf Stockwerke haben und in einer Linie mit unserem Büroneubau entlang der Steenkoppel verlaufen.

Visualisierung: TCHOBAN VOSS architekten GmbH

Entwurfszeichnung: So könnte sich ein Neubau in der Steenkoppel direkt neben unserem Büroneubau gestalten.

Energetische Modernisierung

Ein einheitliches Konzept für Schnelsen

Visualisierung: planAS GmbH

So soll sie bald aussehen: Unsere Wohnanlage im Von-Hersloe-Weg nach der energetischen Modernisierung.

Visualisierung: planAS GmbH

Ende September beginnen wir mit der energetischen Modernisierung von insgesamt 134 Wohnungen im Von-Hersloe-Weg in Hamburg-Schnelsen. In zwei Bauabschnitten werden wir jeweils die Fenster austauschen, ein Wärmedämmverbundsystem auf die Fassaden bringen, die oberste Geschossdecke dämmen, die Balkone erneuern und Photovoltaikanlagen auf den Dächern installieren. In Kooperation mit der EnergieNetz Hamburg eG bieten wir darüber ein Mieterstrommodell in der Wohnanlage an.

Die Neugestaltung der fünf unterschiedlichen Gebäude erfolgt nach einem einheitlichen Gestaltungskonzept. Während wir die unteren Bereiche mit Klinkerriemchen versehen, bringen wir in den oberen Gebäudeteilen Putz mit farbigen Akzenten auf. So sind die Gebäude als eine Wohnanlage erkennbar, die Fassaden sind witterungsbeständig und optisch modern.

Quartiere im Wandel

Vom „Arbeiterschloss“ zur Wohnanlage Venusberg

In dieser Ausgabe werfen wir einen Blick auf unsere erste Wohnanlage – und zwar im einzigen Stadtteil, der sowohl an der Binnenalster als auch an der Elbe liegt: Die Neustadt, zwischen Altstadt und St. Pauli im Bezirk Hamburg-Mitte gelegen, zieht durch ihre zentrale Lage und viele Sehenswürdigkeiten nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische an. Heute leben unsere Mitglieder in acht Wohnanlagen in der Neustadt.

Fotos: Schiffszimmerer-Genossenschaft eG, Markus Tollhopf

„Arbeiterschloss“
Um 1900 zogen hier unsere ersten Mitglieder ein.

D

ie Geschichte der Schiffszimmerer-Genossenschaft ist eng mit dem Hafen verknüpft: Nach der Gründung 1875 beschäftigten wir uns mit dem Ankauf und dem Betrieb von Werftanlagen zum Bau von Holzschiffen. Nach dem Niedergang des Holzschiffbaus rückten der Erwerb und die Vermietung von Wohnungen ins Zentrum unserer Aktivitäten. Als Genossenschaft für Hafenarbeiterinnen, Hafenarbeiter und deren Angehörige bemühten wir uns insbesondere um hafennahe Wohnungen in der dicht besiedelten Hamburger Neustadt. Kaum verwunderlich also, dass sich hier heutzutage einige unserer ältesten Wohnanlagen befinden. Auch der erste eigene Neubau lässt sich hier lokalisieren.

Vom „Arbeiterschloss“ zum Gebhardhof

Seit 1890 kauften wir Wohnquartiere und vermieteten sie an unsere Mitglieder. Um die Jahrhundertwende wagten wir uns erstmals an ein eigenes Bauprojekt: Im Jahr 1900 erwarben wir einen rund 1.700 Quadratmeter großen Platz in der südlichen Neustadt, auf dem ein Wohnkomplex mit zunächst 136 Wohnungen und Läden in zwölf Häusern entstand. Wegen seiner modernen Ausstattung erlangte der Dreiecksbau mit Lichthof bald als „Arbeiterschloss“ Bekanntheit. Hier wuchs der spätere Vorstand Matthias Strenge als Sohn eines Schiffszimmerers auf. In späteren Jahren erhielt der Bau den Namen „Gebhardhof“, um an den Sozialpolitiker und Förderer des sozialen Wohnungsbaus Hermann Gebhard zu erinnern.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Wohnquartier schwer beschädigt. Die Hauptschäden gehen auf das Frühjahr 1945 zurück, die Wohnanlage war aber seit 1943 wiederholt in Mitleidenschaft gezogen worden. Im Juni 1944 entstand nicht nur erheblicher Sachschaden, auch mehrere Angehörige der Genossenschaft starben. Anfang August galten drei der Häuser als unbewohnbar.

Für die Durchführung der nun anfallenden Auf- und Schutträumarbeiten wurden Kriegsgefangene eingesetzt und zur Mitarbeit gezwungen.

Bei Kriegsende waren etwa 70 Prozent der Wohnungen vollständig zerstört oder unbewohnbar. Auch an sämtlichen Dächern und zahlreichen Sielleitungen mussten wir größere Schäden feststellen. Maßnahmen zur Wiederinstandsetzung kamen allerdings nur schleppend in Gang. Dringend notwendige Dacharbeiten führten wir erst 1946 durch. Im selben Jahr gelang es, Wohnungen in drei Häusern vorläufig instand zu setzen. Außerdem überzeugten wir die städtischen Stellen von der Notwendigkeit der Schutträumung. Rund 1.200 Kubikmeter Bauschutt wurden entfernt. Im weiteren Verlauf beseitigten wir Gefahrenzustände, zogen neue Giebelwände, verlegten Notdächer und erneuerten Regenrinnen und -fallrohre. Bis zum Herbst 1948 waren über die Hälfte der Wohnungen wieder bewohnbar.

Fotos: Schiffszimmerer-Genossenschaft eG, Markus Tollhopf
Fotos: Schiffszimmerer-Genossenschaft eG, Markus Tollhopf

Blick auf unsere heutige Wohnanlage Venusberg.

Vom Gebhardhof zum Venusberg

1956 begannen wir damit, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gebhardhof vier Blöcke mit 122 Wohnungen und 18 Läden zu errichten. Nach der Fertigstellung 1957 sollten in einer zweiten Bauphase vier weitere Blöcke entstehen. Im Zuge dessen wurde der verbliebene Teil des alten Gebhardhofs noch im selben Jahr abgerissen. Wegen einer veränderten Straßenführung musste ein Teil des Grundstücks ohnehin an die Stadt abgegeben werden. Als Ausgleich erhielten wir eine unmittelbar anliegende Fläche, die nach Aufhebung des südlichen Teils der Zeughausstraße verfügbar wurde.

Vor dem Abriss hatten wir uns erfolgreich um Ausweichquartiere für die Bewohnerinnen und Bewohner des alten Gebhardhofs bemüht. Wegen weiterer Umlegungen verzögerte sich das Neubauprojekt aber auch in den Folgemonaten. Erst 1959 konnten wir mit dem zweiten Bauabschnitt beginnen. Es entstanden weitere 105 Wohnungen, mehrere Läden, ein Büro-/Atelierraum und 24 Garagen.

Mitte der 1960er-Jahre erwarben wir ein angrenzendes Grundstück, dessen Eigentümerin sich seinerzeit nicht an der Umlegung beteiligt hatte. Hier bauten wir 18 zusätzliche Wohnungen. Weiteren Zuwachs erhielt unsere Wohnanlage 20 Jahre später. 1985 kauften wir acht Wohnungen in unmittelbarer Nachbarschaft, die zeitgleich mit unserer Wohnanlage in der zweiten Bauphase entstanden waren. Damals hatten wir die Baubetreuung übernommen, insofern fügten sie sich nahtlos in unseren Wohnungsbestand ein.

Urlaub in der Gästewohnung

Inzwischen verfügen wir hier über 252 Wohnungen. Zusätzlich bieten wir einen besonderen Service: Im „neuen“ Gebhardhof am Venusberg 36 haben wir seit 2016 eine Gästewohnung mit spektakulärem Blick über den Hamburger Hafen eingerichtet. Diese Wohnung können unsere Mitglieder für auswärtigen Besuch reservieren, sie steht aber auch den Mitgliedern anderer Wohnungsgenossenschaften zur Verfügung, die sich an der „Gästewohnungsdatenbank“ der Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland e. V. beteiligen. Der Clou daran? Auch unsere Mitglieder können seitdem die komplett möblierten Gästewohnungen anderer Genossenschaften in verschiedenen Regionen Deutschlands kostengünstig nutzen!

Fotos: Schiffszimmerer-Genossenschaft eG, Markus Tollhopf

Urlaub in der Gästewohnung am Venusberg 36: Informationen zur Buchung finden Sie auf unserer Website.

Leben bei uns

Quartier am Kai

Die HafenCity ist eines der größten innerstädtischen Bauprojekte Europas. Die Hamburger Baugenossenschaften tragen wesentlich zu einer lebendigen Nachbarschaft, sozialer Vielfalt und bezahlbarem Wohnraum im neuen Stadtteil bei.

Urbanes Wohnen an der Elbe
Am Strandkai bauen HANSA, Bergedorf-Bille und der BVE gemeinsam.

Genossenschaften in der HafenCity

Neun Menschen warten an diesem Junitag auf der Promenade an der Osakaallee. Die Führung, die hier immer sonntags um 15 Uhr startet, heißt „Neue Horizonte“ – gemeinsam mit Guide Vincent Rozowski geht es über den Lohsepark in die östliche HafenCity, in das Quartier Baakenhafen und zur 15 Meter hohen Aussichtspyramide Himmelsberg. Zwei Stunden spaziert die Gruppe durch die Parks und Straßen des neuen Stadtteils, „der die Hamburger Innenstadt um 40 Prozent vergrößert, aber nicht kopiert“, wie Vincent es zusammenfasst. Auf dem Weg beantwortet der studierte Stadtplaner viele Fragen: Wer wohnt eigentlich in der HafenCity? Wie wird der Hochwasserschutz gewährleistet? Vincent berichtet von Schulhöfen auf Hochhausdächern, von 10,5 Kilometern frei zugänglicher Uferpromenade und von Bürgerbeteiligung, bei der auch Kinder mitreden dürfen. Am Ende der Tour blickt die Gruppe vom Baakenpark in Richtung des unvollendeten Elbtowers – und bekommt eine Idee, was hier in den kommenden Jahren noch alles entstehen wird. Das Digital Art Museum und ein Studierendenwohnheim sollen zum Beispiel im Quartier Elbbrücken ab 2025 eine Heimat finden, ebenso wie der siebenstöckige Sports-Dome. In der HafenCity ist der Aufbruch zu spüren, intelligente Brücken, neue Wohnformen, nachhaltige Architektur. Es ist ein junger Stadtteil. Der Anteil der Haushalte mit Kindern liegt mit 26,3 Prozent deutlich über dem Hamburger Durchschnitt von 18 Prozent. Die Geschichte von Europas größtem innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekt am Wasser begann allerdings, lange bevor diese Kinder geboren wurden.

Ab 1991 trieb der damalige Erste Bürgermeister Henning Voscherau – zunächst unter höchster Geheimhaltung – einen spektakulären Plan voran: Hamburg sollte auf dem Gelände des einstigen Stückguthafens zwischen Kehrwiederspitze und Elbbrücken einen neuen Stadtteil errichten. Diskret erwarb die Stadt Grundstücke, um Spekulation mit den Flächen zu verhindern. Am 7. Mai 1997 war es so weit. Im Übersee-Club stellte Henning Voscherau die „Vision HafenCity“ der Öffentlichkeit vor. Eine Fläche von rund 220 Fußballfeldern sollte „als hochwertiger innerstädtischer Stadtteil mit gemischter Wohn-, Arbeits-, Kultur- und Freizeitnutzung“ entwickelt werden. Ihm zu Ehren heißt heute einer der schönsten Wasserplätze der HafenCity an der Mündung des Baakenhafens „Henning-Voscherau-Platz“.

Bei der Umsetzung lief es nicht sofort rund. Die Stadt überließ das Thema Wohnen zunächst weitgehend dem freien Markt, Grundstücke wurden im Bestpreisverfahren veräußert. „Zu wenig Grün, zu viel Lärm, insgesamt ein Reichenviertel“, fasste das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ eine Studie des Zukunftsrats von 2010 zusammen. Es blieb nicht so. Die Hamburger Politik schwenkte um und engagierte sich auch in sozialer Hinsicht für ihr Vorzeigeprojekt. Bereits die schwarz-grüne Regierung unter Ole von Beust forcierte zum Ende ihrer Amtszeit den Wohnungsbau in Hamburg. Als die Sozialdemokraten 2011 übernahmen, verkündete der neue Bürgermeister Olaf Scholz das „Bündnis für das Wohnen“. Das hatte auch Auswirkungen auf die HafenCity. „Man kann von einem Paradigmenwechsel sprechen, den wir aktiv unterstützt haben“, sagt Henrike Thomsen, Sprecherin der HafenCity Hamburg GmbH. „Bereits 2010 wurde mit dem Bau geförderter Wohnungen begonnen. Seit  2011 sind mindestens ein Drittel aller neu entstehenden Wohnungen in der HafenCity im Rahmen des stadtweiten ‚Drittelmix‘ öffentlich gefördert.“ Grundsätzlich wird heute bei Verkauf und Verpachtung von Grundstücken das Konzept der Bauherren deutlich höher gewertet als der gebotene Preis: Richtschnur ist ein Verhältnis von 70 Prozent Konzept und 30 Prozent Preis.

 

Foto: Enver Hirsch

Grüne Zone mit Obstbäumen
Am 4,4 Hektar großen Lohsepark haben die altoba und die Bergedorf-Bille gebaut.

Foto: Enver Hirsch

Urbanes Dorf
Die Baugemeinschaft Amigo schafft unter dem Dach der Hamburger Wohnen ein sozial gemischtes Wohn- und Freizeitquartier. 

Foto: Enver Hirsch

Besonderer Blick
Von der Baakenallee über den Kirchenpauerkai hinüber zur Freihafenelbbrücke.

Foto: Enver Hirsch

Aus Elbsand aufgeschüttet
Die künstliche Halbinsel im einstigen Hafenbecken ist das grüne Zentrum an der Baakenallee.

Genossenschaften gestalten mit

Dass die HafenCity nicht zu einem Stadtteil allein der hochpreisigen Eigentumswohnungen mit Elbblick geworden ist, sondern sich gleichzeitig zum Lebensmittelpunkt aller Einkommensgruppen und Generationen entwickelt hat, dazu haben die Hamburger Baugenossenschaften wesentlich beigetragen. Die erste in der HafenCity war die Baugenossenschaft Bergedorf-Bille: Am Kaiserkai entstanden 2006 die ersten 42 Wohnungen. Der Altonaer Spar- und Bauverein (altoba) und die Schiffszimmerer-Genossenschaft folgten bald – ein Experiment für alle. Wie würde sich die Nachfrage bei den Genossenschaftsmitgliedern in dem damals noch als steril geltenden Stadtteil entwickeln? Zudem ist die Topografie der HafenCity für Bauherren herausfordernd. Für den Hochwasserschutz muss nach dem Warftmodell gebaut und wegen des speziellen Baugrunds in Wassernähe vielerorts auf Pfahlgründung zurückgegriffen werden. Inzwischen setzen insgesamt acht Hamburger Baugenossenschaften in der HafenCity Projekte um: Auch Hamburger Wohnen, der Bauverein der Elbgemeinden (BVE), die HANSA Baugenossenschaft und die Baugenossenschaft Fluwog-Nordmark sorgen dafür, dass zentrales Wohnen in der Innenstadt bezahlbar ist – immer wieder auch gemeinsam. 

„Den Hamburger Genossenschaften liegt das soziale Miteinander in der HafenCity sehr am Herzen.“

„Die Grundstücke in der HafenCity sind in der Regel so groß, dass die Bebauung von einer einzelnen Genossenschaft nicht zu realisieren wäre. Zudem geben bereits die Ausschreibungen der Stadt häufig Konzepte vor, die nur von unterschiedlichen Bauherrenansätzen umgesetzt werden können“, sagt HANSA-Sprecherin  Ina Ordemann. Die Baugenossenschaft schafft aktuell am Strandkai gemeinsam mit den Genossenschaften BVE und Bergedorf-Bille neuen Wohnraum. „Der Vorteil der gemeinschaftlichen Bebauung ist, dass wir als Baupartner das gleiche Ziel verfolgen: langfristige Bewirtschaftung in Verbindung mit bezahlbaren Mieten. Den Genossenschaften liegt zudem das soziale Miteinander sehr am Herzen. Wir fördern die Nachbarschaft und den aktiven Austausch, zum Beispiel mit Nachbarschaftstreffs oder Dachterrassen für gemeinschaftliches Urban Gardening.“ 

In der HafenCity sind bislang 930 genossenschaftliche Wohnungen entstanden. Das ist fast ein Viertel der etwa 4.000 Wohnungen, die bis 2024 in den zehn Quartieren gebaut worden sind. „Nach der Fertigstellung des gesamten Stadtteils, wenn hier etwa 16.000 Menschen wohnen werden, wird der Anteil der genossenschaftlichen Wohnungen nicht mehr ganz so hoch sein, weil wir auch zahlreiche andere Modelle des innovativen sozialen Wohnens aktiv integrieren – zum Beispiel Baugemeinschaften oder Wohnen für Auszubildende, aber auch besondere Wohnangebote für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Handicaps. Dennoch gilt: Die Entwicklung der HafenCity ist ohne die Genossenschaften nicht denkbar“, sagt Dr. Matthias Borscheid, verantwortlich für soziale Stadtentwicklung und Partizipation bei der HafenCity Hamburg GmbH.

„Die Entwicklung der HafenCity ist ohne die Hamburger Baugenossenschaften nicht denkbar.“

Thomas Jeche gehört zu den ersten genossenschaftlichen Gewerbemietern der HafenCity. Seit 2007 betreibt der Gastronom am Kaiserkai 27 in einem Gebäude der Schiffszimmerer-Genossenschaft seinen Laden „Feinkost HafenCity“. „Wir sind mit dem Stadtteil gewachsen: Am Anfang haben wir deftiges Essen für die Handwerker angeboten, später versorgten wir die ersten Mieter mit Obst, Gemüse, Milchprodukten und Brot. Heute sind wir vor allem ein beliebtes Bistro“, erzählt Thomas Jeche, der die unkomplizierte Unterstützung der Genossenschaft zu schätzen weiß. „Man fühlt sich nie alleingelassen.“

Der Orgelbauer Kisselbach hat sich 2015 entschieden, seine vierte Filiale in Deutschland in der HafenCity zu eröffnen. „Wir haben Kunden aus dem gesamten norddeutschen Raum und aus Skandinavien. Die HafenCity ist über die Stadtgrenzen bekannt. Zudem hat uns die verkehrsgünstige und zentrale Lage sehr angesprochen. Und bei der Baugenossenschaft Bergedorf-Bille hat das Gesamtpaket einfach gepasst“, sagt David Kisselbach. Dass auch große Familien in der HafenCity ein Zuhause finden, beweist wiederum die sechsköpfige Familie Plep, die im vergangenen Jahr eine Wohnung der altoba im Quartier Baakenhafen bezogen hat. „Wir hätten es nicht besser treffen können“, sagt Jolina Plep.

Foto: Enver Hirsch

Direkt am Lohsepark
Der Orgelbauer Kisselbach ist seit 2015 Gewerbemieter bei der Bergedorf-Bille.

Neues Zuhause
Jolina Plep (Mitte) wohnt mit ihrer Familie bei der altoba – und genießt die Sportanlagen am Kirchenpauerkai.

Foto: Enver Hirsch

Von Anfang an dabei
Gastronom Thomas Jeche betreibt „Feinkost HafenCity“ seit 2007 am Kaiserkai 27, gebaut von der Schiffszimmerer–Genossenschaft.

Soziales kommt nicht zu kurz

Im Baakenhafen entsteht besonders durch das Engagement der Hamburger Genossenschaften eine Konzeptvielfalt, die das Quartier zum Wohn- und Begegnungsort unterschiedlicher Alters- und Sozialgruppen macht. Drei Beispiele: Der Bauverein der Elbgemeinden (BVE) vermietet in den Baakendocks zusammen mit der Alsterdorf Assistenz Ost gGmbH 28 seiner Wohnungen an Menschen mit Unterstützungsbedarf. Oder der Verein Arche Nora e. V., der als Baugemeinschaft seine Heimat bei der altoba gefunden hat: „Uns macht aus, dass wir ein reines Frauenprojekt sind, das durch Gemeinschaft die sonst so häufige Vereinsamung von allein lebenden Frauen im Alter verhindern möchte“, erklärt die Vereinsvorständin Nicola Ströh. Unter dem Dach der Hamburger Wohnen hat die Baugemeinschaft Amigo ihr Projekt entwickelt – dazu gehört auch ein quartiersoffener Multifunktionsraum im Warftgeschoss (das sind die unteren, hochwassersicheren Räume der Gebäude in der HafenCity). Die Idee dahinter: Die Gemeinschaftsfläche soll das Miteinander über die Hausgemeinschaft hinaus stärken. „Die Genossenschaften und ihre Mitglieder fördern auf besondere Weise das nachbarschaftliche Miteinander und das reiche Vereinsleben in der HafenCity. Es sind Menschen, die Lust haben, das Umfeld mitzugestalten“, hat auch Partizipationsexperte Matthias Borscheid beobachtet.

Ausflugsziel Hafen­City?
Auf jeden Fall!

ELBPHILHARMONIE PLAZA
Schöner geht die Sonne nirgends unter! Auf 37 Metern Höhe bietet der Rundweg ums Gebäude einen einzigartigen Blick auf die Stadt und den Hafen

LOHSEPARK
Das locker geführte Wegenetz führt zu Spiel- und Sportanlagen und Picknickplätzen – zwischendurch begeistern Sichtachsen und unberührte Biotope. Berührend: die Gedenkstätte Hannoverscher Bahnhof.

LICHTSHOW
Am Wochenende und an Feiertagen erstrahlen zu jeder vollen Stunde zwölf Leuchtcontainer in der U4-Station HafenCity Universität in verschiedenen Farben zu klassischer Musik.

SMARTE RUNDGÄNGE
Interessierte können sich über die Entwicklung der HafenCity umfassend im Kesselhaus informieren oder an einer kostenfreien Führung teilnehmen. Infos unter HafenCity.com/infocenter/kesselhaus

 

Grasbrook: grüne­ 10-Minuten-Stadt,
umgeben von Wasser

Noch sieht man nur Renderings (fotorealistische Abbildungen) von Entwürfen des bekannten Architekturbüros Herzog & de Meuron und der Vogt Landschaftsarchitekten. Doch dort, wo im Mittelalter das Vieh weidete (Brook: feuchtes Marschgebiet) und ab dem 19. Jahrhundert Werften und Hafenbetriebe die Arbeit aufnahmen, wird bis zu den 2030er-Jahren ein ganz neuer Stadtteil entstehen. Gemeinsam mit der benachbarten Veddel soll der Grasbrook den „Sprung über die Elbe“ ermöglichen und die Elbinseln und die Stadtteile südlich der Elbe mit dem gesamten Stadtgebiet verbinden.

Der 47 Hektar große Stadtteil gegenüber der HafenCity wird aus zwei Quartieren bestehen, dem Moldauhafenquartier im Norden, wo der Großteil der geplanten 3.000 Wohnungen (frei finanzierter sowie geförderter Wohnungsbau, Baugemeinschaften und Baugenossenschaften) gebaut wird, und dem Hafentorquartier im Süden, das ausschließlich gewerblich ausgerichtet ist. Nachhaltig, lebendig und vielfältig: Der Grasbrook ist geplant als 10-Minuten-Stadtteil der kurzen Distanzen, in dem alles Wichtige über ein attraktives und grünes Wegenetz zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar ist. Mehr Infos: grasbrook.de

KLARE WORTE

„Wir reparieren, wo es Sinn macht“

Foto: Daniel Reinhardt
Peter Kay,
Vorstand der Baugenossenschaft
freier Gewerkschafter eG (bgfg)

„bei uns“: Klimaschutz und bezahlbares Wohnen – geht das zusammen?

Peter Kay: Das geht weder beim Neubau noch beim Bestand zusammen.

Warum?

Aufgrund der gestiegenen Baukosten, hoher Zinsen und kostentreibender Klimaschutzauflagen ist die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gewährleistet. Wirtschaftlichkeit ist aber für Genossenschaften überlebensnotwendig. Unsere Einnahmen kommen allein aus den Kaltmieten unserer Mitglieder. Daraus müssen alle Aufwendungen für die Bewirtschaftung und das Eigenkapital für Investitionen generiert werden.

Was hat die Bedingungen so erschwert?

Die Corona-Pandemie, die zu Lieferengpässen beim Material und zu Personalmangel führte. Hinzu kommt der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der sich indirekt auch gegen die westlichen Unterstützer aus der EU richtet. Als Folge wurden Energie und Rohstoffe teurer und knapper. Das hat über eine hohe Inflation zur Destabilisierung der westlichen Wirtschaft geführt.

Wie wird Neubau bezahlbar?

Die Preisentwicklung der vergangenen Jahre lässt es nicht mehr zu, den Bau von Wohnungen verlässlich zu kalkulieren. Wir brauchen dynamisierte Subventionen, also öffentliche Mittel, die steigen, wenn die Baukosten während der Bauzeit steigen. Nur so ist das Risiko für die Bauherren zu begrenzen.

Wo muss gespart werden?

Wir müssen uns von dem Standard verabschieden, den wir lieb gewonnen haben. Also: weniger Aufzüge, weniger Schallschutz, Verzicht auf Loggien und stattdessen Balkone bauen sowie die Reduzierung der Zahl der Steckdosen.

Welche staatlichen Vorgaben sind am teuersten?

Die hohen energetischen Anforderungen an die Gebäudehülle, der überdimensionierte Schallschutz und die ausufernde technische Gebäudeausrüstung bei Lüftung, Heizung und Warmwasserversorgung.

Wie sieht es im Bestand aus?

Die Teuerungsdramatik hat die Bestandswohnungen längst erfasst. Die Kosten für die Instandhaltung sind in den vergangenen zwei Jahren um mehr als 30 Prozent gestiegen. Bei den Nutzungsgebühren sieht es anders aus. Das passt nicht zusammen.

Was muss die bgfg investieren, um bis 2045 klimaneutral zu sein?

Ich fürchte, dass wir das unter den gegebenen Bedingungen bis 2045 nicht schaffen werden. Voraussetzung wäre, dass wir zu 100 Prozent erneuerbare Energie beziehen – und zwar zu einem Preis, den wir heute für fossile Energie bezahlen. Das aber ist das Problem. Wir könnten fossiles Gas durch Biogas ersetzen. Derzeit kostet Biogas aber zehn Mal mehr als fossiles Erdgas. Das würde dazu führen, dass unsere monatlichen Heizkosten von derzeit 1,30 Euro auf 13 Euro steigen.

Wie viele Ihrer Wohnungen müssten grundlegend saniert werden?

Die bgfg baute 1922 die erste Wohnanlage. Der gesamte Bestand unserer Genossenschaft entstand in 102 Jahren, wurde im Krieg bis auf wenige Hundert Wohnungen zerstört und wieder aufgebaut. Viele unserer Backsteinwohnanlagen, die ursprünglich in den 20er-Jahren errichtet wurden, insbesondere in Barmbek und auf dem Dulsberg, sind in Wahrheit Wiederaufbau-Bauten aus den 50er-Jahren. Nur die Außenmauern blieben erhalten. Heute stehen diese Wohnanlagen unter Denkmalschutz, was eine energetische Sanierung unmöglich macht.

Welche Auswirkungen hätten die Sanierungskosten auf die Mieten?

Bislang haben wir bei unseren Wohnanlagen unter Nutzung von verschiedenen öffentlichen Förderprogrammen der IFB Hamburg Modernisierungspakete geschnürt, die in der Regel die Gebäudehülle und Heizung sowie Bad und Küche umfassten. Solche Maßnahmen erfordern heute in der Regel 3.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Von den 3.000 Euro verschlingen Gebäudehülle und Heizung etwa 2.000 Euro. Ohne Fördermittel würde das dazu führen, dass die Mieten um acht bis zwölf Euro pro Quadratmeter erhöht werden müssten. Aber auch die dafür erforderlichen Fördermittel sind endlich.

Wie sieht Ihr Pragmatismus bei der Energiewende aus?

Wir reparieren, wo es Sinn macht, und investieren, wo es wirtschaftlich ist – damit auch in Zukunft genug Reserven für Krisen und künftige Anforderungen da sind. Das Vermögen bleibt in der Solidargemeinschaft Genossenschaft und steht den Mitgliedern zu – nicht der Allgemeinheit oder der Stadt Hamburg.

Ausflugstipps

9 ×
Familienspaß
zwischen
Tieren und Torten

Auf zum Bauernhofbesuch!

Almthof

Hier geht’s um die Kuh! Neben einer  Milchtankstelle, an der man rund um die Uhr frische Milch zapfen kann, umfasst das Angebot des Erlebnisbauernhofs mit Hofcafé Führungen für die ganze Familie rund um die Arbeit mit Nutztieren. Mit etwas Glück können die Kids sogar die Geburt eines Kälbchens miterleben! Auch Kindergeburtstage kann man hier stressfrei begehen.

In Appen bei Pinneberg, Infos unter almthof.de

Gut Wulksfelde

Foto: @Gutsküche

Der Bio-Hof Wulksfelde lädt mit einem vielfältigen Programm ins idyllische Landleben: Back-Workshops für Kinder, Pflanzenmärkte im Frühjahr oder Tannenbaumverkauf sind nur einige der Highlights. Auch kulinarisch wird hier viel geboten – die „Gutsküche“ serviert Lunch und Abendessen, natürlich aus besten Zutaten direkt vom Hof.

Wulksfelde bei Tangstedt, Infos unter gut-wulksfelde.de

Foto: Hof Eggers

Hof Eggers

Der historische Bauernhof ist seit 1628 in Familienbesitz – stark! Auf dem wunderschönen Gelände kann im Hofcafé geschlemmt, in Ferienwohnungen übernachtet und von Workshops wie „Fermentieren in der Scheune“ profitiert werden. Außerdem gibt’s regelmäßig Kindertage mit Heuhüpfen, Tierefüttern und, und, und …

Bei Kirchwerder nahe der Elbe, Infos unter hof-eggers.de

Kattendorfer Hof

Manche kennen den Betrieb vielleicht aufgrund der Hamburger Hofläden,  die sich in Othmarschen, Barmbek, der Schanze und Eimsbüttel befinden. Hier kann man Frisches vom Demeterhof beziehen, günstiger wird’s mit dem sogenannten Bio-Abo. Aber auch ein Besuch direkt beim Erzeuger lohnt sich! Kräuterwanderungen und Hofführungen machen buchstäblich greifbar, was wir sonst nur aus dem Ladenregal kennen.

Kattendorf bei Kaltenkirchen, Infos unter kattendorfer-hof.de

Harderhof

Im Vordergrund stehen ganz klar Kinder und Pferde, aber auch Kaninchen, Ziegen und Kätzchen fühlen sich auf dem Hof wohl und können gestreichelt werden. Im Rahmen der Reit- und Tierpädagogik werden verschiedene Kurse angeboten, samstags kann man nach Absprache als Familie die „Tier und Natur Zeit“ buchen und sich inmitten von Wiesen, Weiden und flauschigen Lebewesen der Entschleunigung hingeben. Auch Kindergeburtstage werden gern ausgerichtet!

Allermöhe an der Dove -Elbe, Infos unter harderhof.de und harderhof-kinderfeste.de

Kinderbauernhof Kirchdorf

Gelebte Umweltpädagogik ist hier das Ziel: Kinder sollen lernen, Tier und Lebensraum wertzuschätzen, dabei kreativ werden und Spaß an der Natur entwickeln – gerade für Stadtkids ein wichtiges Stück Erziehung mit Spaßgarantie! Besuch im Mäusestall gefällig? Oder soll es lieber Ponyreiten sein?

Im Wilhelmsburger Süden, Infos unter kibaho.com

Gut Karlshöhe

Als Bildungszentrum für Nachhaltigkeit macht Gut Karlshöhe die Themen Klima und Energie, Natur und Tiere, Wohlergehen, Konsum, Handwerk und Selbermachen handfest erfahrbar und verständlich vermittelbar – auch für Schulklassen. Außerdem locken Kulturevents und eine super Gastronomie. Weiteres Highlight: der einen Kilometer lange Entdeckerweg auf dem Hofgelände mit Infotafeln und Naturerlebnisstationen. Hier kann man sich ganz entspannt im Grünen aufschlauen.

Zwischen Wellingsbüttel und Farmsen-Berne, Infos unter gut-karlshoehe.de

Waytalla Alpakahof

Weich, weicher, Alpakas! Wer sich  gedanklich ganz, ganz weit aus dem Büroalltag entfernen – und vielleicht sogar nach Südamerika träumen – will, der sollte sich eine der hier angebotenen Alpaka-Wanderungen nicht entgehen lassen. Die pragmatischen Tiere geben den Takt vor, in dem Tag und Landschaft vorbeiziehen. Zum Abschluss kann man im Hofladen Wollprodukte für den Winter shoppen. Wichtig: vor dem Hofbesuch einen Termin ausmachen!

Düdenbüttel hinter Stade, Infos unter waytalla-alpakas.de

Hof Ehlers

Foto: Hof Ehlers

Lecker einkaufen im Hofladen oder der hauseigenen Backstube, Einkehren im Hofcafé – das ist nicht alles, was dieser Demeterhof, einer der ältesten Schleswig-Hosteins, zu bieten hat. Als sozialtherapeutische Lebens- und Arbeitsgemeinschaft ist er Lebensmittelpunkt für Menschen mit Unterstützungsbedarf. Die freundliche, friedliche Atmosphäre auf dem Hof wirkt als inspirierender Perspektivwechsel.

Hasenmoor hinter Kaltenkirchen, Infos unter hofehlers.de

Anmeldung zum Weihnachtsmärchen 2024

Die Bremer Stadtmusikanten

nach den Brüdern Grimm

Illustration: nataljusch

Exklusiv für unsere Mitglieder spielt das Ernst Deutsch Theater das Weihnachtsmärchen Die Bremer   Stadtmusikanten am Freitag, 6. Dezember 2024 um 16 Uhr. Freuen Sie sich auf ein stimmungsvolles Theaterstück für die ganze Familie mit viel Musik, fantasievollen Kostümen und einem märchenhaften Bühnenbild.

Wichtige Informationen:
  • Für jedes Mitglied gibt es maximal sechs Karten
    (für vier Kinder und zwei
    erwachsene Begleitpersonen)
  • Erwachsene zahlen einen Kostenbeitrag von 7,50 Euro,  egal, ob Sie mit einem oder vier Kindern teilnehmen. Kommen Sie mit zwei Erwachsenen, zahlen Sie 15 Euro.
  • Die HVV-Nutzung ist für jede Karte eingeschlossen.
6. Dezember 2024 um 16 Uhr im
Ernst Deutsch Theater
Über das Stück

„Die Bremer Stadtmusikanten“ nach den Brüdern Grimm ist ein wunderbares Märchen über die Kraft der Freundschaft:

Ein ganzes Tierleben lang haben Esel, Hund, Katze und Hahn schon für die Menschen gearbeitet. Sie haben Säcke getragen, Enten und Mäuse gejagt und morgens laut zum Aufstehen Kikeriki gerufen. Doch plötzlich wollen die Menschen den Tieren an den Kragen. Sie sollen aussortiert werden und das Leben der Tiere ist sogar in Gefahr. Höchste Zeit, die Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. „Da muss aber schnell eine Idee her!“, sagen sich die Tiere. „Wie wäre es, wenn wir eine Band gründen?“

Melden Sie sich jetzt per E-Mail bis zum 30. September 2024 an: veranstaltungen@schiffszimmerer.de

*Bitte teilen Sie uns Folgendes mit:

  1. Vor-/Nachname des Mitglieds
  2. Mitgliedsnummer
  3. E-Mail-Adresse (Ticketversand)
  4. Telefonnummer (tagsüber)
  5. Wie viele Erwachsene melden Sie an?
  6. Wie viele Kinder (4–17 Jahre) melden Sie an?
  7. Benötigen Sie einen barrierearmen Platz?
  8. Benötigen Sie einen Rollstuhlplatz?

* Die Karten werden in der Reihenfolge des E-Mail-Eingangs vergeben.

Ihre Anmeldung können wir nicht berücksichtigen, wenn

  • Sie sich per Telefon/Fax, Post oder über den Verwalterbriefkasten anmelden,
  • Sie uns nicht alle genannten Angaben mitteilen,
  • Sie sich für mehr als sechs Karten anmelden und
  • Sie sich nicht selbst anmelden.

Sofern noch genügend der 724 Plätze frei sind, erhalten Sie eine Teilnahmebestätigung mit der Bitte um Überweisung des Kostenbeitrags auf das angegebene Konto. Der Kartenversand erfolgt nach Zahlungseingang an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeitgleich. Die Zuteilung der Plätze (Parkett, 1. und 2. Rang) orientiert sich ebenfalls am Datum des Eingangs Ihrer Anmeldung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wir versichern Ihnen, dass die Verarbeitung Ihrer Daten streng nach der DSGVO erfolgt und keine Daten an Dritte weitergegeben oder für andere Zwecke genutzt werden.

Digitales Kreuzworträtsel

Miträtseln und gewinnen

Auf diesen Seite dürfen sich Groß und Klein amüsieren und gemeinsam knobeln. Mit ein bisschen Glück kann sogar etwas Tolles gewonnen werden. Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir eine Heißluftfritteuse von Tefal – und der nächste Familienabend mit Pommes & Co. ist gesichert.

So nehmen Sie teil:
1. Das Rätsel komplett ausfüllen
2. Über den anschließend eingeblendeten Link das Lösungswort angeben.

Einsendeschluss ist der 30.11.2024

Das Rätsel steht ab dem 01.09.2024 zur Verfügung.